Die sogenannte ,Techno-Szene' im weiteren Sinne umfasst europaweit schät zungsweise noch immer mehr als zehn Millionen Jugendliche, die regelmäßig an einschlägigen Tanz-Veranstaltungen teilnehmen - und weitere ca. zehn Millionen, die dies gelegentlich tun bzw. die zumindest auch öfter Elektro nische Tanz-Musik hören. Obwohl infolgedessen sozusagen jedermann ganz alltäglich Umgang mit Anhängern der Musik bzw. des Lebensstils ,Techno' haben dürfte, und obwohl - oder vielleicht auch gerade weil - das Phänomen ,Techno' nach wie vor immer wieder die Aufmerksamkeit der Massenmedien erregt, ist das ,durchschnittliche' Wissen über die Techno-,Kultur' nachwie vor eher dürftig und vorurteilsbeladen: Viele Zeitgenossen, auch sozial wissenschaftlich informierte (oder gar professionalisierte) assoziieren mit dem Begriff ,Techno' lediglich ohrenbetäubenden Lärm, nichtendenwollende Partys, exzessiven Drogenkonsum und kommerziell interessierte Verdum mung junger Menschen. Demgegenüber hat die in den zurückliegenden fünf Jahren auch im deutsch sprachigen Raum stark intensivierte und personell verbreiterte sozialwissen schaftliehe Techno-Forschung auf der Basis vielfältiger empirischer Untersu chungen einen beträchtlichen Bestand an systematisierenden Beschreibungen, analytischen Rekonstruktionen und auch theoretischen Deutungen dieses Phä nomens erzeugt. Anders als vor allem im angelsächsischen Sprachraum wurden diese Forschungserträge bislang aber nicht gebündelt, sondern lediglich weit verstreut in anderen thematischen Kontexten publiziert. Der vorliegende Band, bei dessen Erstellung uns Cornelia Mohr eine wertvolle Hilfe war, versammelt die aus den ,Erkundungen einer Jugendkultur' resultierenden Erkenntnisse maßgeblicher Techno-Forscherinnenund Techno-Forscher in der deutschen Soziologie und benachbarten Disziplinen - wie Musikwissenschaft, Theologie, Betriebswirtschaftslehre, Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Kunstpädagogik.