Zum ersten Mal seit den 20er Jahren wird eine zusammenhangende Darstellung der Entwicklung romantischer Plastik vorgelegt. Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht der sogenannte Taufbrunnen in San Frediano in Lucca, der ursprunglich als Klosterbrunnen gedient haben muss. Bei der Analyse seines Bildprogramms zeigt sich bald, dass einige Teile seines Reliefschmucks nicht zum Originalbestand gezahlt werden konnen und stattdessen ein vollstandiger Moses-Zyklus zu rekonstruieren ist. An der Ausfuhrung war unter anderem auch der mehrfach bezeugte Meister Biduinus beteiligt, und so kann der Brunnen sicher in die Zeit kurz nach 1180 datiert werden. Diese Ergebnisse erhalten ihren angemessenen Stellenwert erst dann, wenn sie im Zusammenhang der Entwicklung der toskanischen Platik insgesamt gesehen werden. Daher versucht der zweite Teil der Untersuchung, diese Entwicklung von ihrem Auftakt mit der alten Pisaner Domkanzel, die als Werk des Meisters Guglielmus zwischen 1158 und 1162 entstand, uber die Bronzeturen des Bonanus von Pisa und den Luccheser Brunnen bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts nachzuvollziehen."