Die -auratischen- Orte der Jugendkulturen, die Allmacht verheissenden, gleissenden Fassaden der Banken oder die Sinn- und Orientierungsangebote der Werbung und der Medien stellen Orte dar, die die herkommlichen Orte religiosen Erfahrens und Lebens in Geheimnis, Anspruch und Zugriff auf die Gesamtheit des Lebenslaufs, Kult und Ritual ersetzt haben. Man wird deshalb kaum umhinkommen, Religion an jenen Orten als die Suche in immer neuen, sich vernetzenden offentlichen Zusammenhangen stattfinden zu lassen. Der Autor geht in seinem Buch diesen Zusammenhangen am Beispiel des schulischen Religionsunterrichts unter semiotischem Blickwinkel nach. Er entziffert die Wahrnehmbarkeit von Religion in der Offentlichkeit stadtischen Zusammenlebens und in ihrer institutionalisierten Form schulischen Lehrens und Lernens. Wie sind die Zeichen strukturiert, in denen sich Religion ausdruckt? In welchen Bezugssystemen geschieht dies, und welche Relevanz haben solche Zeichen fur religiose Lernprozesse? Wer so fragt, ist auf dem Weg zu einer eigenen semiotischen Didaktik, die letztlich weit uber einen schulischen Kontext hinausweist."