Der Fall der Mauer war von den DDR-Funktionären weder beabsichtigt noch vorhergesehen worden. Aus unkoordinierten Einzelaktionen entwickelte sich unter dem Druck der Massen eine Situation, die ihre eigene Dynamik bekam und schließlich zu vollendeten Tatsachen führte. Den Verantwortlichen wurde erst am nächsten Tag bewußt, was eigentlich geschehen war. Sie versuchten nun, die Kontrolle über die Grenze zurückzugewinnen und trafen Vorbereitungen für eine militärische Aktion - doch dafür war es schon zu spät. Wer aber hatte jene ominöse »Reiseregelung« erarbeitet, und warum wurde sie von Schabowski vorzeitig bekanntgegeben? Welche Rolle spielte die Staatssicherheit dabei? Was wußten die sowjetischen Militärs davon? Hans-Hermann Hertle hat sechs Jahre lang daran gearbeitet, die genauen Umstände der Maueröffnung minutiös zu rekonstruieren. Er analysierte die entsprechenden Unterlagen in den Archiven, sichtete die Veröffentlichungen der Medien und befragte nahezu 100 Zeitzeugen, darunter die Entscheidungsträger jener historischen Nacht.
Hertles Buch läßt nicht nur den 9. November in neuem Licht erscheinen, sondern gibt zugleich einen Überblick über die Gesamtgeschichte der Berliner Mauer.
»Die Chronik stellt die umgearbeitete, gekürzte, durch Fotos und Faksimiles illustrierte, populär gehaltene Fassung der wissenschaftlichen Studie dar. Sie liest sich spannend und informiert zuverlässig.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)