Auf dem Wissenschaftsmarkt gibt es eine Vielzahl verschiedener Krirninalitätstheo rien. Aber keine Kriminalitätstheorie beantwortet die Fragen nach den Ursachen kriminellen Handelns, nach den Bedingungen von Kriminalisierungen, nach den Determinanten krimineller Karrieren und Kriminalisierungsprozessen, nach der Erklärung unterschiedlicher Kriminalitätsraten und ihrer Veränderung umfassend und berücksichtigt zudem die Verknüpfung mit Strafzwecktheorien. In der vorliegenden Studie wird durch einen Rückgriff auf allgemeine soziologische Theorien eine all gemeine Kriminalitätstheorie konzipiert, in der alle genannten Themenbereiche berücksichtigt wurden. Das Ziel der Studie ist letztlich die Formulierung einer umfas senden, empirisch überprüften und theoretisch konsistenten Krirninalitätstheorie. Die Entwicklung einer allgemeinen Kriminalitätstheorie ist ein umfangreiches Projekt, das durch die vorliegende Arbeit noch nicht abgeschlossen ist. Es wurden zwar die Grundzüge der Theorie entwickelt und zentrale Hypothesen empirisch überprüft, aber die Theorie ist damit noch nicht vollständig. Dazu bedarf es weiterer Untersuchungen. Die Realisierung dieses umfangreichen Arbeitsvorhabens war nur in einer kons truktiven, liberalen und kreativitätsfördernden Arbeitsatmosphäre möglich. Dieter Dölling hat als Direktor des Instituts ftir Kriminologie der Universität Heidelberg solche Bedingungen geschaffen, und ein Teil der Ergebnisse dieses Buches basiert auf gemeinsam durchgeführten Forschungsprojekten. Ohne seine Hilfe wäre diese Studie nicht möglich gewesen. Mein Dank gilt auch Uwe Schleth, der mein Verständnis über empirische Sozialforschung entscheidend geprägt hat und zusammen mit Dieter Dölling und Thomas Klein diese Arbeit, die von derFakultät ftir Sozial- und Verhal tenswissenschaften der Universität Heidelberg als Habilitationsschrift angenommen wurde, begutachtet hat.