Stereotype sind ein wesentlicher Bestandteil der jeweiligen Zeit, doch nehmen in Kriegszeiten stereotype Zuschreibungen vehement zu. Diese Studie setzt sich zum Ziel, anhand von oesterreichisch-ungarischen, deutschen und serbischen Selbstzeugnissen hoher Militars die Ereignisse des Ersten Weltkrieges nachzuzeichnen, um so einen alternativen Blick auf den serbischen Kriegsschauplatz zu oeffnen. Operative Kriegshandlungen spielen keine Rolle, geht es doch vielmehr darum, die personelle Komponente des Themas mit Hilfe von Originaltoenen aus jener Zeit hervorzuheben. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen stereotype Vorstellungsmuster uber Serbien, die die Feldherren in ihren Memoiren und Tagebuchern tradierten. Die Einschatzungen in den Selbstzeugnissen weisen auf Seiten der OEsterreicher und Deutschen eine grosse Spannbreite und einen Facettenreichtum von Stereotypen, Vorurteilen und Feindbildern auf.