Die GefaBchirurgie hat sich in den letzten lahrzehnten zu einem der wichtigsten Teilbereiche der Chirurgie entwickelt. Sie hat sich dabei immer als ein Fach verstan- den, das eine interdisziplinare Zusammenarbeit zwischen Chirurgen, Angiologen, Angioradiologen, Neurologen u. a. benotigt. Diese Zusammenarbeit ist mittlerweile unerlaBlich geworden. Unter diesem Gesichtspunkt wurde fUr das 3. Berliner GefiiBchirurgische Sympo- sium das interdisziplinare Thema Angiologische Notfalle gewahlt. Mit dieser The- matik sollten neben den angiologisch und gefiiBchirurgisch Tatigen auch Kollegen anderer Bereiche, vornehmlich der Inneren Medizin, aber auch die Praktiker ange- sprochen werden. Denn der "angiologische Notfall" wird, meist durch Hausarzt oder Notarzt, in Krankenhauser aller Versorgungsstufen eingeliefert. Viele angiolo- gische Notfallpatienten miissen in einem bestimmten Umfang auch in einem Haus behandelt werden konnen, das keinen gefaBchirurgischen oder angiologischen Schwerpunkt aufweist. Auch die Weichenstellung zur Notfalldiagnostik, Erken- nung des bedrohlichen Krankheitsbildes, ErstmaBnahmen und rasche Weiterleitung zum Spezialisten gehoren zu diesen Aufgaben. Am Veranstaltungsort dieses GefiiBchirurgischen Symposiums stand die Wiege der Westberliner GefaBchirurgie. Damals war der Name noch "Stadtisches Kran- kenhaus Westend". Wegen der politischen Nachkriegssituation im geteilten Berlin hatte "Westend" zusatzlich die Aufgaben des Universitatsklinikums der neugegriin- deten Freien Universitat Berlin zu iibernehmen. Diese Entwicklung der GefiiBchi- rurgie in West-Berlin wird einleitend yom Nestor der Berliner GefaBchirurgie, Herrn Kollegen Geert Riicker, aus eigener Beobachtung und aktivem Mitwirken dargestellt.