Die im musikbezogenen Schrifttum des Mittelalters immer wieder begegnenden Gemeinschaftsbegriffe mit regionaler Komponente sind bislang nie einer eingehenderen Forschung unterzogen worden. Dabei vermögen sie nicht nur das Bild von der mittelalterlichen Musik um geografische, politische und kulturgeschichtliche Facetten zu bereichern, sondern erschließen auch der geschichtswissenschaftlichen Forschung ein bislang nicht ausgewertetes Quellenkorpus für die Interpretation mittelalterlicher Gemeinschaftsbegriffe. Der vorliegende Band versammelt die Beiträge einer interdisziplinären Tagung, die sich darum bemühte, diese Lücke in einer ersten Annäherung zu schließen. Sie konzentrieren sich auf drei zentrale Begriffsfelder: Franci und Galli, Alemanni, Germani und Teutonici sowie Itali, Langobardi und Lombardi. Die Beiträge gehen in einer interdisziplinären Diskussion zwischen Musik-, Geschichts- und Sprachwissenschaft der Funktion dieser Begriffe nach, ihrem Zusammenhang mit regionalen Strukturen sowie gemeinschaftsbezogenen Identitäten. Die auf musiktheoretische Quellen gerichteten Beiträge werden durch Beiträge ergänzt, die auf übergeordnete historische Fragen gerichtet sind.