Die durch permanente Einwirkung von Narkose-Gasen und -Dampfen moeglichen Schadigungen des Anaesthesiepersonals gaben hinrei- chend Veranlassung, sowohl Experten aller einschlagigen Fach- richtungen, also Anaesthesisten, Arbeitsmediziner, Internisten, Juristen, Pharmakologen, Physiologische Chemiker und Toxiko- logen, als auch Vertreter der Arzneimittel-Kommission, der Berufsgenossenschaft fur Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, der Medizin-Technik und der Pharma-Industrie einzuladen, um eine gemeinsame Loesung der bestehenden Probleme zu finden zu versuchen. Nachdem sich die Anwesenden uber bisher erfolgte Untersuchungs- ergebnisse informiert hatten, berichtete CASCORBI uber eine umfassende amerikanische Studie, die Spontanaborte, angeborene Missbildungen, Leber- und Nierenschadigungen und die Entstehung von Malignomen behandelt und zumindest in einern gewissen Um- fange keine Zweifel an schadigenden Einflussen einer chronischen Exposition auf das Anaesthesiepersonal lasst. Diese Aussagen wurden durch tierexperimentelle Studien anderer Autoren be- kraftigt. Anschliessend besprachen Anaesthesisten und Medizin- Techniker Massnahmen zur Verhinderung der permanenten Konfron- tation mit Narkose-Gasen und -Dampfen. Den Referaten schloss sich eine interessante und instruktive Diskussion an, die Moeglichkeiten einer exakteren Messung der Luftverunreinigung von Operationssalen zur Erstellung von MAK- Werten volatiler Narkosemittel, arbeitsmedizinische, juristi- sche, berufsgenossenschaftliehe und technische Gesichtspunkte eroerterte und Veranlassung zu der inzwischen erarbeiteten und dem Text angefugten Empfehlung der Deutschen Gesellschaft fur Anaesthesie und Wiederbelebung und des Berufsverbandes Deut- scher Anaesthesisten gab.