Der fünfte Band der Kleinen Schriften von Martin Hengel enthält in chronologischer Reihenfolge ihrer Entstehung 27 Studien, die die Person und das Wirken Jesu und die vier Evangelien betreffen. Sämtliche Beiträge sind durchgesehen und einzelne auch teilweise ergänzt. Entstanden sind sie in einem Zeitraum von 45 Jahren. Sie behandeln sowohl besondere, oft umstrittene Texte als auch übergreifende Probleme und konzentrieren sich dabei auf Jesus selbst, fragen aber auch nach der Tendenz der Evangelien und den Umständen ihrer Entstehung. Die ersten beiden Untersuchungen entstanden zu einer Zeit, als der Autor noch nicht wußte, ob er aus den opera aliena der Wirtschaft in die wissenschaftliche Theologie zurückkehren könnte. Dem dritten Beitrag liegt die Probevorlesung bei der Habilitation im Januar 1967 zugrunde, der vierte enthält die Tübinger Antrittsvorlesung im Mai desselben Jahres, der achte geht auf die Antrittsvorlesung in Erlangen im Mai 1973 zurück. Diese Studien spiegeln so auch ein Stück der wissenschaftlichen Entwicklung des Autors, seiner Auseinandersetzungen und Interessen wider, und sie zeigen zugleich, daß strenge philologische und historische Arbeit, die Frage nach der Wahrheit des Evangeliums und die Stellungnahme zu brennenden Zeitfragen sich von der 'theologischen Existenz' des Verfassers nicht trennen lassen, sondern stets in einem inneren Bezug zu dieser stehen. Nur durch diese enge Verbindung wird exegetische und theologische Arbeit in gegenseitiger Wechselwirkung fruchtbar.