Dieses Buch beschreibt die Entstehung und Entwicklung der Wirtschaftsinformatik als Wissenschaft, deren Gegenstandsbereich und Forschungsmethoden durch Wirtschafts- und Sozialwissenschaften einerseits und durch Technikwissenschaften andererseits geprägt wurden. Es gibt Antworten auf Fragen nach den frühen Spuren, die zur Entstehung der Wirtschaftsinformatik führten, und benennt so ihre Wurzeln. Es spannt von daher den Bogen über die ersten wissenschaftlichen Analysen als Antwort auf die Probleme des Einsatzes der damals so genannten EDV in Wirtschaft und Öffentlicher Verwaltung über die Jahrzehnte der Wissenschaftswerdung bis zu den jüngsten Diskussionen über die Zukunft der Wirtschaftsinformatik als Wissenschaft in einem globalen Wissenschaftssystem. Methodisch im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht die Selbstzeugnisforschung.
Teil A Vorgeschichte widmet sich der Spurensuche und verfolgt die Spuren vom 17. Jahrhundert bis in die 1950er und 1960er Jahre, dem Zeitraum des Beginns der Wissenschaftswerdung des Faches, das sich schließlich zur Wirtschaftsinformatik entwickelte. In Teil B geben sechzehn Universitätsprofessoren, die zur Gründergeneration der Wirtschaftsinformatik oder ihren unmittelbaren Nachfolgern gehören, in Selbstzeugnissen deren Entstehung und Entwicklung wieder. Nach Wissenschaftsmerkmalen geordnet werden in Teil C die Selbstzeugnisse analysiert, die Ergebnisse dargestellt, interpretiert und kommentiert und schließlich zu Befunden aggregiert. Gegenstand von Teil D sind die nach Phasen geordneten Aussagen zur Entstehung und Entwicklung sowie die Beurteilung des Wissenschaftscharakters der Wirtschaftsinformatik aus Sicht der Verfasser der Selbstzeugnisse und von anderen, publizierten Meinungen in der Community. Zum Abschluss wird auf die Frage nach einem Methodenstreit in der Wirtschaftsinformatik eingegangen. Der Anhang umfasst neben dem Quellen- und Schlagwortverzeichnis ein Personenverzeichnis sowie die Faksimiles vonDokumenten zum Entstehungs- und Entwicklungsprozess der Wirtschaftsinformatik
Contributions by: Rudolf Ardelt