Die Europäische Gerichtsstands- und Vollstreckungsverordnung (EuGVO), das Herzstück des europäischen Zivilprozessrechts, ist jüngst einer eingehenden Revision unterzogen worden; die Neufassung ist am 10. Januar 2015 in Kraft getreten.
Wichtige Neuerungen betreffen das Recht der Gerichtsstandsvereinbarungen und der parallelen Rechtshängigkeit ("Torpedo-Klagen"); ferner wird die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Entscheidungen grundlegend neu geregelt (Wegfall des Erfordernisses der Vollstreckbarerklärung). Hinzu kommen zahlreiche Änderungen in wichtigen Einzelfragen, z.B. in Arbeitssachen. All dies machte eine Neuauflage dieses Klassikers dringend notwendig - zum zweiten Mal unter der Autorschaft des Kropholler-Schülers Professor Jan von Hein (Universität Freiburg).
Die Neuauflage berücksichtigt neben den erwähnten Reformschritten eingehend die Vielzahl teilweise grundlegender Urteile zur Auslegung der EuGVO. Die getroffenen Gerichtsentscheidungen der vergangenen vier Jahre und die einschlägige Literatur sind eingearbeitet. Weiterhin werden auch das Lugano-Übereinkommen, das z.B. im Verhältnis zur Schweiz gilt, die Europäische Verordnung zur Einführung eines Europäischen Vollstreckungstitels für unbestrittene Forderungen (EuVTVO), die Verordnung (EG) Nr. 1896/2006 zur Einführung eines Europäischen Mahnverfahrens vom 12.12.2006 (EuMVVO) sowie die Verordnung (EG) Nr. 861/2007 zur Einführung eines europäischen Verfahrens für geringfügige Forderungen vom 11.7.2007 (EuGFVO) umfassend kommentiert.