Die vorliegenden Bände veröffentlichen die Briefe 30-39 des ostsyrischen
Patriarchen Timotheos erstmals auf breiter Handschriftenbasis und mit
einer Übersetzung in einer modernen Sprache. In den langen Briefen 34-36
entwirft Timotheos eine eigentliche Bibelhermeneutik in
Auseinandersetzung mit dem Islam. Zentral dabei ist die Interpretation
des Titels «Diener» für Christus. Er war schon im frühen Christentum in
Auslegung der Gottesknechtslieder bei Deuterojesaja gebräuchlich, wurde
nun aber in der Diskussion mit dem Islam problematisch, denn er schien
auszusagen, dass Jesus nur ein Prophet sei. Die Briefe 30-33 und 37
geben Einblick in die früheste Überlieferungsgeschichte der Briefe
34-36. In den Briefen 38 und 39 stellt sich Timotheos der Frage, wie
Texte von Gregor von Nazianz zu verstehen sind, welche in den
Konzilsakten von Ephesos zur Verurteilung des Nestorius verwendet werden.