Erst vor kurzem wurde noch heftig über die Konsequenzen der vollständigen Entschlüsselung des menschlichen Erbguts diskutiert. Mittlerweile ist dessen Bausteinfolge fast vollständig bekannt, und wir haben uns schon daran gewöhnt, fast wöchentlich von gelungenen Gesamtsequenzierungen von Mikroorganismen, tierischen und pflanzlichen Genomen zu hören. Heute spielt die Debatte über embryonale Stammzellen und über das Klonen eine ungleich größere Rolle. Diese Diskussionen lassen viel zu oft ein integrierendes Weltbild auf der Basis der Eigentümlichkeiten des Menschseins wie auch umfassender naturwissenschaftlicher Erkenntnisse vermissen. Die letzteren sollten dabei immer wieder auf der Grundlage neuer Einsichten auf den Prüfstand gestellt werden. Der vorliegende Band berührt das Spannungsverhältnis zwischen Religion und der sich rasch entwickelnden Molekularbiologie. Er möchte zum Nachdenken darüber anregen und zur Versachlichung der oftmals emotional geführten Diskussionen beitragen.