Der Diskurs im aktuellen Jahrbuch analysiert anschaulich die Phänomene von Technikanalysen und Mensch-Maschine-Systemen bis hin zu den gesellschaftlichen Aspekten von Quantifizierung in Bildung und Arbeit.
Jedwede Vermessung des Menschen zählt zu den Problemfeldern der Humanwissenschaften, die nicht selten mit reduktionistischen Problemen verknüpft sind. In jüngster Geschichte unterstützte die physische Anthropologie mit einer empirischen Untermauerung rassentypologischer Ideale eine auf Eugenik ausgerichtete Politik. In der Gegenwart leistet insbesondere die lebensweltliche Durchdringung digitaler Endgeräte (wearables) eine Quantifizierung des Menschen, die einerseits mit objektiven Daten eine rationalere Lebensführung verspricht, andererseits mit Debatten über Monitoring und Überwachung auch auf soziale, respektive gesellschaftliche Herausforderungen verweist. Lässt sich die Qualität der menschlichen Selbstgestaltung in Quantitäten auflösen? Sind objektive Messdaten subjektiven Selbsteinschätzungen überlegen – oder leisten sie Stigmatisierungen Vorschub?