Die Frage nach dem ‚Eigenen‘ in Kontrast zu einem wie auch immer gearteten ‚Fremden‘ ist auf vielen Ebenen, sowohl in der Gesellschaft als auch in den Wissenschaften, eine theoretische wie praktische Herausforderung. Damit einhergehende Grenzziehungen, die eine Trennung zwischen dem Eigenen und Fremden, dem Vertrauten und Unvertrauten lebensweltlich umsetzen, sind gegenwärtig zu einer virulenten gesellschaftlichen Problemstellung geworden. Nicht zuletzt durch Debatten im Umfeld rezenter Migrationsprozesse werden genau diese Grenzen zwecks Aufhebung einer als unhaltbar apostrophierten Trennung entweder kritisiert, oder aber deren Aufrechterhaltung respektive Verschärfung zwecks Konservierung einer angeblich notwendigen Distanzierung eingefordert. In den zur Anwendung kommenden Argumentationsmustern sind nicht zuletzt vermeintliche anthropologische Gewissheiten im Spiel. Dass die Debatte über Grenzen und Grenzziehungen zwischen Ethnien und Kulturen keine bloß rezente politische Episode ist, sondern offensichtlich ein zentraler Baustein der weltgestaltenden Dimension des handelnden Menschen war und ist, führt uns mitten in das Aufgabenfeld einer interdisziplinären Anthropologie.
Der InhaltDiskurs „Fremdes und Eigenes“ ● Beiträge ● Berichte ● Rezensionen ● Kalender
Die Zielgruppen● Philosophen● Anthropologen● Psychologen● Geistes-, Natur-, Religions- und Sozialwissenschaftler
Die HerausgeberDr. Gerald Hartung ist Professor für Philosophie mit den Schwerpunkten Kulturphilosophie/Ästhetik an der Bergischen Universität Wuppertal. Dr. Matthias Herrgen studierte Anthropologie & Philosophie und lehrt am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Hochschule Darmstadt.