Maria Theresia stand mit ihrem religioesen Leben im Spannungsfeld zwischen dem Barockkatholizismus und den verschiedenen Stroemungen der Aufklarung. Vor diesem Hintergrund entfaltete der Gedanke der "ecclesia semper reformanda" im 18. Jahrhundert eine besondere Aktualitat, der sich auch die Kaiserin nicht entzog. Die Studie verdeutlicht, dass die Pietas Maria Theresias, eine besondere Form der Froemmigkeit, verschiedene Charakteristika aufweist, die dazu berechtigen, von einem ganz spezifischen, einem "theresianischen" Froemmigkeitsstil zu sprechen. Mit ihrem religioesen Sendungsbewusstsein versuchte sie, ihre Kinder, ihre Untertanen und ihre Dynastie fur den gesellschaftlichen Diskurs der neuen Epoche zu rusten, der vieles, was ihr wichtig erschien, in Frage stellte.