Mit dem Begriff des -Ritterromantischen- werden gewohnlich einige spatmittelalterliche Texte zusammengefasst, zu deren besonderen Kennzeichen die Orientierung an den literarischen und ideologischen Strukturen volkssprachiger hochhofischer Epik gehort. Die Arbeit untersucht die besonderen Formen, in denen dieser sogenannte ritterromantische Ruckgriff auf literarische Traditionen im -Morin--Roman Hermanns von Sachsenheim, im -Persibein- aus Ulrich Fuetrers -Buch der Abenteuer- und in Kaiser Maximilians I. -Teuerdank- jeweils asthetisch gestaltet wurde; sie zeigt so die Vielschichtigkeit eines hofisch-aristokratischen Uberlieferungskomplexes, dem bislang allzusehr das Etikett sproder Gleichformigkeit anhaftete. Daruber hinausgehend fragt der erste Teil der Studien besonders auch nach der kommunikativen Bedeutung, die Hermanns -Morin- fur ihr ursprungliches Publikum gehabt haben konnte."