Minnebedingtes Schweigen in Minnesang, Lied Und Minnerede Des 12. Bis 16. Jahrhunderts
Schweigen ist in mittelalterlicher Liebeslyrik als dargestelltes Thema und Darstellungsmittel nahezu allgegenwartig: in der Situation der Minne zwischen Ritter, Dame und Gesellschaft ebenso wie in der Vortragssituation zwischen Kunstler und Publikum. Gattungen wie Wechsel, Botenlied und Tagelied sind vom Schweigen gepragt. Ver- anderungen des scheinbar gleichbleibenden Themenvorwurfs bei Hugo von Montfort, dem Monch von Salzburg und Oswald von Wolkenstein, in den spatmittelalterlichen Liederbuchern, den Minnereden und den gereimten Liebesbriefen spiegeln die veranderten Entstehungs-, Auffuhrungs- und Verwendungsbedingungen dieser Literatur."