Das Zeitalter der Aufklarung stand dem Mittelalter im allgemeinen und der mittelalterlichen deutschen Literatur im besonderen keineswegs prinzipiell ablehnend gegenuber. Diese Arbeit zeigt am Beispiel der Aufklarer Johann Jakob Bodmer (1698-1783) und Johann Christoph Gottsched (1700-1766) - mit dem methodischen Ansatz einer kontrastiven Analyse -, dass das Interesse an der mittelalterlichen deutschen Literatur im 18. Jahrhundert uberaus vielseitig und umfangreich entfaltet war. Daruber hinaus werden die mediavistischen Publikationen Bodmers und Gottscheds mit dem Ziel der Vollstandigkeit bibliographisch erfasst und inhaltlich beschrieben, und es wird der Einfluss des Mittelalter-Interesses auf das literarische Leben im 18. Jahrhundert (Verlag und Buchhandel, Literaturkritik, Mazenatentum und Publikum) erortert. Der Arbeit liegen zu einem wesentlichen Teil bislang unveroffentlichte Quellen aus dem Bodmer- und dem Gottsched-Nachlass (Zentralbibliothek Zurich bzw. Universitatsbibliothek Leipzig) zu Grunde."