Dieser Band enthält größtenteils bisher unveröffentlichte Aufsätze von Wilfried Härle, deren Ziel es ist, die reformatorische Theologie, insbesondere die Rechtfertigungslehre Martin Luthers fruchtbar zu machen für die aktuellen weltanschaulichen und ethischen Auseinandersetzungen um das Menschenbild in unserer Gesellschaft - einschließlich der (medizin-) ethischen Fragen, anhand deren diese Auseinandersetzungen zur Zeit hauptsächlich geführt werden.Die sachliche Mitte der in diesem Band versammelten Studien lässt sich mit den Worten beschreiben, die Luther im Anschluss an Paulus (Röm 3,28) als die theologische Definition des Menschen bezeichnet hat: "dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird" ("Hominem iustificari fide"). Wilfried Härle zeigt auf, dass die in dieser Definition enthaltenen anthropologischen Einsichten auch heute von grundlegender Bedeutung sind.Die Botschaft der Aufsätze lässt sich darum in der These zusammenfassen, dass für das Menschsein in sozialer und individueller Hinsicht alles darauf ankommt, aus Vertrauen zu Gott als der Macht des Guten leben zu können. Dieses Vertrauen ist die Grundlage für eine sachgemäße und zeitgemäße ethische Orientierung.