Das Buch thematisiert ein aktuelles Phänomen moderner Lebensführung. Die Problematik von Fernbeziehungen für die Familienstruktur wird hier näher untersucht. Auf der Grundlage eines fallrekonstruktiven Ansatzes und einer sozialisatorischen Interaktionstheorie wird in der Tradition des Strukturfunktionalismus in diesem Buch eine bereichsbezogene Theorie bezüglich des "living apart together" entwickelt.
Im ersten Teil werden die Grundlagen aus der Familiensoziologie und der Sozialisationstheorie gelegt und in Zusammenhang mit der Thematik "Distanzbeziehung" gebracht. Die qualitative, methodische Vorgehensweise wird anschließend kurz vorgestellt. Das Kernstück des Buches stellt die Fallanalyse der betrachteten Familie dar. Welche Schwierigkeiten tauchen in der Kommunikation auf? Wie wirkt sich der ständige "Wechsel" auf das gemeinsame Leben aus? Nach der Genogrammanalyse bieten die gesammelten objektiven Daten Ausgangspunkte für Hypothesen und der resultierenden Fallstruktur. Am Ende steht die Explikation strukturlogisch gegebener Handlungsprobleme, die in einer Fernbeziehung bewältigt werden müssen. Das Buch richtet sich an Wissenschaftler, Soziologen und Neugierige.