Das Buch entstand aus der Zusammenarbeit zwischen einem Kirchenhistoriker und einem Systematischen Theologen. Sie thematisieren die Fragen nach Ursprung, Charakter, Wirkung und gegenwärtiger Geltung der Reformation. Die Formulierung 'Potentiale der Freiheit' verweist als Plural auf die Vielfalt der Freiheitskonzeptionen der Reformation, die sowohl ihre Kohärenz als auch ihre Divergenzen erkennen lassen."Sie erstrecken sich im Namen des befreienden Evangeliums von der Glaubensfreiheit des Gewissens bis zur Freiheit von Leibeigenschaft. Sie sind einerseits im Spätmittelalter verankert und bedeuten andererseits einen tiefgehenden Bruch mit dem mittelalterlichen Sinngefüge von Kirche, Theologie, Frömmigkeit, Recht, Ökonomie und Gesellschaft. Der 'qualitative Sprung', mit dem die Reformationskirchen aus diesem Traditionsgefüge heraustraten, bestimmt den Protestantismus bis zum heutigen Tage." (Aus dem Vorwort)Das erste Kapitel handelt vom spannungsreichen Verhältnis der Reformation gegenüber der spätmittelalterlichen Kirchlichkeit und Religiosität. Im zweiten Kapitel geht es um die Einheit der Reformation in ihrer Vielfalt, wobei die 95 Thesen Luthers vom 31. Okt. 1517 besondere Beachtung finden. Das dritte Kapitel spannt den Bogen von der Historie zur Aktualität der reformatorischen Botschaft heute. Abschließend widmen sich die Autoren der Frage, wie der typisch reformatorische Bezug auf das alleinige Legitimationsprinzip der Bibel in gegenwärtige pluralistische Lebenszusammenhänge übersetzt werden kann.