Wie lasst sich voelkerrechtlicher Friede normativ begrunden? Historisch betrachtet, ist mit dem Aufkommen des neuzeitlich-klassischen Voelkerrechts eine international legalisierte Variante "gerechter Kriege" reklamiert worden. Philosophische Friedensentwurfe der Neuzeit sind dagegen mit dem Ziel entstanden, dass, wenn es schon nicht gelange, den Krieg zu achten, es vielleicht die Moeglichkeit gabe, "ihn dadurch uberflussig zu machen, dass man den Frieden organisierte". Das heutige moderne Voelkerrecht ist mit einer AEchtung jeglicher Angriffskriege gleichzusetzen. Nichtsdestoweniger lohnt es sich, insbesondere mit Blick auf den voelkerrechtlichen Frieden als normatives Problem, neuzeitliche Friedenstraktate wieder auf ihre im einzelnen sehr verschiedenen Begriffsbildungen hin zu befragen.