In seiner Metaphysik (981b17-25, UEbers. H. Bonitz) sagt Aristoteles u.a.: "Bei dem Fortschritt in der Erfindung von Kunsten, teils fur die notwendigen Bedurfnisse, teils fur die (angenehmere) Lebensfuhrung, halten wir die letzteren [Kunste] immer fur weiser als die ersteren, weil ihr Wissen nicht [wie im Falle der vorher genannten nur] auf den Nutzen gerichtet ist. Als daher schon alles Derartige geordnet war, da wurden die Wissenschaften gefunden, die sich weder auf die notwendigen Bedurfnisse noch auf das Angenehme des Lebens beziehen, und zwar zuerst in den Gegenden, wo man Musse hatte. Deshalb bildeten sich in AEgypten zuerst die mathematischen Kunste (Wissenschaften) aus, weil dort dem Stande der Priester Musse gelassen war."
Statt um Priester geht es heute um Musiker, Dramatiker, Literaten und in diesem Band vor allem um Wissenschaftler/innen bzw. um Lehrende und Forschende - um die, die primar um Sinn und Bildung fur uns alle bemuht sind. Ob wir uns als Staat bzw. als Europaische Union nicht auch heute und fur die Zukunft wenigstens so viel fruchtbare Musse leisten mussten, wie sie im alten AEgypten errungen war?