Die Roentgenfluoreszenzanalyse (RFA) gehoert zu den klassischen physikalischen Methoden der zerstoerungsfreien Multielementanalytik. Meilensteine in der "Vorgeschichte" dieser Analysenmethoden waren die Entdeckung der "X-Strahlen" selbst durch W.C. Roentgen vor 100 Jahren (1895) und die Aufstellung des Moseleyschen Gesetzes (19l3). Erste analytische Anwendungen wurden in den zwanziger Jahren u.a. auch von G. von Hevesy in Freiburg durchgefuhrt. Ihren Durchbruch als Analysenmethode erlebte die RFA jedoch erst mit der Entwicklung von Zahlrohren und Halbleiter-Detektoren und mit den Fortschritten in der Mikroelektronik ganz allgemein nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute hat diese instrumentell ausgereifte Methode ihren Stellenwert nicht nur in der anorganischen Feststoffanalytik, d.h. in der Analyse von Gesteinen, Boden-und Staubproben, Metallen und Legierungen. Die ausgearbeiteten Verfahren der Probenpraparation haben auch die Anwendung auf organisches Material wie Lebensmittel, Pflanzenmaterial und Koerpergewebe moeglich gemacht. Die Technik der Totalreflexionsanordnung (TRFA) hat daruber hinaus seit Beginn der neunziger Jahre insbesondere spurenanalytische Anwendungen erschlossen. Somit lassen sich z.B. nach entsprechender Probenvorbereitung auch Elementanalysen in Wassern durchfuhren. Das Buch von P. Hahn-Weinheimer, A. Hirner und K. Weber-Diefenbach, dessen erste Auflage ich fur meinen "Taschenatlas Analytik" (erschienen 1982) intensiv genutzt habe, verbindet die fur den anwendungsorientierten Analytiker notwendigen theoretischen Grundlagen mit einer detailliert dargestellten Praxis. Die Neuauflage berucksichtigt auch die bereits genannte TRFA, die Praxis steht wiederum eindeutig im Vordergrund. Ich moechte daher diesem bereits bewahrten Buch auch in seiner 2. Auflage eine weite Verbreitung in allen Bereichen der Material forschung, der Geowissenschaften und der Umweltanalytik wunschen.