Aus einer kritischen Diskussion kognitionspsychologisch und mechanisch orientierter Ansatze der Bewegungsanalyse leitet der Autor eine ganzheitliche und trotzdem quantitative Analyse des Lernfortschritts bei komplexen Bewegungsformen ab. Auf der Basis neuester Forschungsergebnisse aus den Bereichen der Neurobiologie, Gehirnphysiologie, Nichtlinearen Dynamik und Synergetik wird ein systemdynamisches Modell entwickelt, das eine gestalthafte Bewegungsbeschreibung erlaubt. Im Unterschied zu den traditionellen, vorwiegend zustandsorientierten Modellen gestattet das entwickelte Modell auf der Grundlage des Verlaufsaspekts die Analyse bisher stark vernachlassigter Bewegungsqualitaten. Am Beispiel einer komplexen Wurfbewegung werden, neben individuellen Wurfstilen, uberdauernde qualitative Anderungen der Wurftechnik diagnostiziert, die mittels zustandsorientiertem Ansatz nicht zu identifizieren sind.
Aus dem Vorwort: -Die vielbeschworene Rede von der Interdisziplinaritat mit ihren Leerformeln wird hier mustergultig mit Substanz gefullt- (Prof. Dr. Haase, Psychologe)."