Der brasilianische Bischof Hélder Pessôa Câmara (1909-1999) gilt als Wegbereiter der Befreiungstheologie: Immer wieder kritisierte er die Bereicherung der ersten auf Kosten der dritten Welt. Zugleich tat der »sanfte Revolutionär« sich mit meditativen, fast poetischen Texten hervor, die die Kraft des Gebets entfalten und ebenso zum Innehalten wie zum engagierten »Bewegtsein in der Welt« und zum Kampf gegen Ungerechtigkeit einladen. Es sind Texte, die weit über die Grenzen des Christentums auch in andere Religionen ausstrahlten und die in der ganz besonderen Verbindung von Kontemplation und Mitgefühl bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben.