Das staatsvertragliche Einheitsrecht und das europäische Gemeinschaftsrecht haben das nationale Recht in vielen Feldern bereits verdrängt. Neue Projekte wie die Schaffung eines europäischen Zivilgesetzbuches könnten zukünftig zu einer noch größeren Dominanz des internationalen Einheitsrechts führen. In der juristischen Methodenlehre wird diesem Paradigmenwechsel allerdings bislang wenig Beachtung geschenkt.Urs Peter Gruber unternimmt es, eine eigenständige und einheitliche Methodenlehre des internationalen Einheitsrechts zu entwickeln. Die Notwendigkeit hierfür resultiert aus der besonderen Zweckrichtung des internationalen Einheitsrechts sowie der Unterschiedlichkeit der vorhandenen nationalen Methodenlehren. Der Autor beschränkt sich nicht nur auf Fragen der Auslegung, sondern bezieht vor allem Fragen der richterlichen Rechtsfortbildung, der Präjudizienbindung sowie der Rechtssetzung mit ein. Grundlage ist die rechtsvergleichende Analyse der verschiedenen nationalen Methodenlehren unter besonderer Berücksichtigung des Common Law. Auf diese Weise leistet das Werk einen Beitrag zu einer grenzüberschreitenden wissenschaftlichen Diskussion sowie zur überfälligen Internationalisierung der Rechtswissenschaft.