Winfried Marotzki, Uwe Sander und Friederike von Gross Der vorliegende Band hat sich drei gewichtige Termini auf den Titel geschrieben: Internet, Bildung, Gemeinschaft. Die Frage, die sich uns stellte, war, was diese Begriffe in der aktuellen Diskussion miteinander verbindet. Zunächst einmal ist festzustellen, dass das Internet (wieder) in aller Munde ist. Web 2. 0 ist das aktuelle Schlagwort der Diskussion. Was meint Web 2. 0? Welche Konsequenzen bringt diese augenscheinlich neue Version des einst Altbekannten mit sich, welche Chancen? Damit einher geht die Frage, ob das Internet ein Bildungspotenzial besitzt? Wenn ja, worin besteht es? Was ist unter Cyberbildung zu verstehen? Wenn gelernt bzw. gebildet wird: Wo geschieht das? Können virtuelle Geme- schaften solche Orte sein? Oder entpuppen sich diese sozialen Gruppen, ja vi- leicht sogar der ganze Hype um das Web 2. 0, bei näherer Betrachtung als eb- solche unwirklichen, wenig greifbare und überbewertete Gebilde wie einst die Unternehmen der Dotcom-Blase? Internet, Bildung, Gemeinschaft. Diese drei Termini werden in diesem Band miteinander verwoben, aufeinander bezogen und voneinander abgegrenzt. Die Autoren gehen der Thematik dabei aus ganz unterschiedlichen Perspektiven auf den Grund, die sich aber zwei großen Teilbereichen zuordnen lassen. Den ersten Teil, Gemeinschaft und Kultur, eröffnet Mark Poster mit seinem Beitrag »History in the Digital Domain«. Der US-amerikanische Professor der Geschichte, zu dessen - beitsschwerpunkten u. a. »Media Studies« gehören, wirft einen Blick auf das Verhältnis von Geschichte (als Disziplin) und Internet.