Die Arbeitswege aus den ostthüringischen Städten Gera und Altenburg hin zu den Uran-Bergbaugebieten rund um Ronneburg haben sich wie Muster in die Landkarten des vergangenen Jahrhunderts geprägt. In den letzten beiden Jahrzehnten sind diese Wege verschwunden bzw. überformt worden, genauso wie die Biografien der Menschen, die sie täglich zurücklegten. Sie haben Spuren in der Landschaft hinterlassen, die kaum noch sichtbar, für sie aber durchaus noch von Bedeutung sind, denn sie sind Teil ihres Lebens. »Verlorene Wege« legt diese Spuren frei. Es ist eine polyphone, aus unzähligen Mosaiksteinchen bestehende TextBild-Komposition aus Zeitdokumenten, aus den Stimmen Beteiligter, aus Archivmaterial und Geschichtszeugnissen, Familien- und Brigadefotos, Fahrplänen und Fotos Arwed Messmers. Geschichte und Privatheit werden facettenreich ineinander verschränkt. Annett Gröschner (*1964) lebt als Schriftstellerin und Journalistin in Berlin. Arwed Messmer (*1964) lebt als Fotograf in Berlin. Seit 1992 zahlreiche gemeinsame Buch- und Ausstellungsprojekte.