Wahrend bedeutende Vertreter des Deutschen Idealismus wie Kant, Fichte, Schelling und Hegel nach wie vor grosses Ansehen innerhalb der Geschichte der Philosophie haben, hat sich bislang nur eine kleine Zahl von Interessierten, zumindest in Deutschland, mit dem Denken Karl Christian Friedrich Krauses beschaftigt. Dieser Aufsatzband will diese Lucke schliessen. Anhand von Strukturvergleichen soll die Philosophie des Thuringer Aussenseiters sowohl in den Kontext der abendlandischen Geistesmetaphysik gestellt als auch der Versuch unternommen werden, danach zu fragen, inwieweit man mit Krause noch im 21. Jahrhundert philosophieren kann. Vom Neuplatonismus Plotins spannt sich der Bogen bis hin zur modernen Medizin und zum Voelkerrechtsgedanken. Aber auch die Kritik Krauses am transzendentalen Ansatz Kants, am Naturkonzept Schellings und an der Logik Hegels wird dabei berucksichtigt. Neben der Auseinandersetzung mit Krauses Erkenntnistheorie und Metaphysik liegt ein weiterer Schwerpunkt auf seiner AEsthetik und Rechtsphilosophie.