Theoretische, methodologische sowie methodische Reflexionen sind für die Forschung konstitutiv, in ihren Verschränkungen liegen die Untersuchungsgegenstände begründet. Die Biographieforschung, die im Mittelpunkt des Bandes steht, ist mit diesen Anforderungen auf besondere Weise konfrontiert, da sie interdisziplinär aufgestellt ist und per se unterschiedliche „Subjekte“ (Psyche, Sprache, Gesellschaft) kennt. Zudem etablierten sich diverse Auswertungsverfahren in diesem Feld qualitativer Forschung, so dass es heute notwendiger denn je erscheint, die hermeneutischen Verfahren und die mit ihnen korrespondierenden Gegenstandsbereiche klar darzulegen.
In diesem Sammelband werden sowohl Fragen der Sozialforschung im Allgemeinen und der Biographieforschung im Besonderen aufgeworfen als auch methodologische Gegenstandsbestimmungen vorgestellt, wie sie etwa in der objektiven Hermeneutik, der Narrationsstrukturanalyse, der dokumentarischen Methode, in der psychoanalytischen Deutungspraxis, der Dekonstruktion oder im Paradigma narrative Identität vorgenommen werden.