Die Bedeutung der Texturen hat in den letzten Jahren er- heblich zugenommen. Die mit der Verformung verbundenen Anderungen der Kristallorientierungen lassen sich heute auch bei Vielkristallen weitgehend deuten, bieten aber ge- genuber der Verformung der Einkristalle eine Reihe zusatz- licher Probleme. Noch mehr gilt dies fur die Vorgange der Erholung und Rekristallisation als Grundlage der Rekristal- lisationstexturen. Heterogene Bestandteile beeinflussen die Anisotropie der Eigenschaften, da sie Texturbildung hervor- rufen oder vermindern konnen, doch sind gerade hier noch viele Fragen offen. Auch in der Praxis der Metallverarbeitung und der Ferti- gung von Bauteilen zeigt sich mehr und mehr, dass eine wirk- lich werkstoffgerechte Herstellung von Halbzeug sowie die Weiterverarbeitung, insbesondere durch Umformung, ohne Kenntnis der Texturen und ihrer Wirkungen nicht mehr aus- kommen kann. Die bewusste Erzeugung bestimmter Texturen ge- winnt bei althergebrachten Materialien (Stahlbleche) und neuen Metallen (Titan, Zirkon) zunehmend an Interesse.
Es schien daher wunschenswert, das Thema Texturen in einem besonderen Symposium zu behandeln, das vom Institut fur Metallkunde und Metallphysik der Technischen Universitat Clausthal vom 2.-5. Oktober 1968 in Clausthal-Zellerfeld veranstaltet wurde. Die Vortrage umfassen ein weites Gebiet der Wissenschaft und Technik, in dem Texturen eine Rolle spielen. Lediglich die magnetischen Eigenschaften wurden nicht berucksichtigt, um das Programm nicht zu umfangreich werden zu lassen.