Rationalisierung - die vernunftige Losung technischer Aufgaben - ist nach wie vor das wichtigste Ziel, das durch Normung angestrebt wird. Dieser Begriff mu allerdings aus seiner betriebswirtschaftlichen Einengung befreit werden, so da man unter ihm die Optimierung verschiedener Zielwerte wie Materialeinsatz, Arbeitseinsatz, Energieeinsatz, Sicherheit, Ge- sundheit und naturliche Umwelt versteht. Dieser Rationalisierungsbegriff beinhaltet auch das Ziel der Wirtschaftlichkeit. Die technische Normung ist in der Bundesrepublik Deutschland eine Aufgabe der Selbst- verwaltung der an der Normung interessierten Kreise. Das DIN Deutsches InstitutfUr Normung e. V. bildet den runden Tisch, an dem sich Hersteller, Handel, Verbraucher, Handwerk, Dienstleistungsunternehmen, Wissenschaft, Technische Oberwachung, Staat, d. h. aile, die ein Interesse an der Normung haben, zusammensetzen, urn den Stand der Technik zu ermitteln und unter Berucksichtigung der neuesten Erkennt- nisse aus Technik und Wissenschaft in Deutschen Normen (kurz DIN-Normen) niederzu- schreiben. Das DIN orientiert seine Arbeiten an zehh Grundsatzen: - Freiwilligkeit - Offentlichkeit - Beteiligung aller interessierten Kreise - Konsens - Einheitlichkeit und Widerspruchsfreiheit - Sachbezogenheit - Ausrichtung am Stand der Technik - Ausrichtung an den wirtschaftlichen Gegebenheiten - Ausrichtung am allgemeinen Nutzen - Internationalitat. Die Beachtung dieser Grundsatze hat den DIN-Normen eine allgemeine Anerkennung ge- bracht. DIN-Normen bilden heute einen Ma stab fUr ein einwandfreies technisches Verhal- ten, was im Rahmen der Rechtsordnung von Bedeutung ist. Fur den Bereich der Verfahrens- technik ist zu beachten, da die DIN-Normen eingebunden sind in ein netzwerkartiges System technischer Regeln, bei dem die weiteren Regelwerke yom Gesetzgeber und von anderen offentlichen und privaten Institutionen stammen.