Lese-Rechtschreib-Schwaeche - Ein Prozessanalytischer Ansatz
Auf der Suche nach einem Ansatz fur die Lese-Rechtschreib-Schwache (LRS), der sowohl ausreichende theoretische Grundlagen als auch praktische Relevanz aufweist, stiess die Autorin auf die Prozessmodelle der kognitiven Neuropsychologie. Um die fur erworbene Schadigungen erstellten Modelle auf den Entwicklungsbereich anzuwenden, mussten allerdings wesentliche Erganzungen vorgenommen werden. Mit dem Einbezug zusatzlicher funktioneller Komponenten wie dem Arbeitsgedachtnis und dem Objekt-Wiedererkennungs-System lassen sich nicht nur die Verarbeitungsprozesse beim Lesen und Schreiben, sondern auch visuelle und phonologische Prozesse beschreiben und untersuchen, die als Voraussetzung fur den erfolgreichen Erwerb der Schriftsprache gelten. Dieses Vorgehen ermoglicht eine sehr differenzierte individuelle Abklarung, die als Grundlage gezielter Fordermassnahmen dient."