Der Mensch ist ein rationales Wesen. Diese UEberzeugung durchzieht Aristoteles' praktische Philosophie wie ein roter Faden. Seiner Ansicht nach ist der Mensch nur dann glucklich, wenn er seinem Wesen entsprechend tatig ist.
In dieser Arbeit wird der anspruchsvolle Versuch unternommen, Aristoteles' Theorie der praktischen Rationalitat zu rekonstruieren. Dabei werden zahlreiche im gesamten Corpus Aristotelicum zerstreute Passagen genau untersucht. Gewinnbringend setzt der Autor dabei Methoden der modernen Logik ein und stellt UEberlegungen philologischer und systematischer Art an.
In dieser Monographie wird aufgezeigt, dass Aristoteles eine sehr viel umfassendere Auffassung von Rationalitat hatte als sie heute in den Sozialwissenschaften und in philosophischen Diskursen in aller Regel vorausgesetzt wird. Daruber hinaus werden zahlreiche teilweise heftig umstrittene Fragen behandelt: Worin besteht nach Aristoteles das hoechste Gut? Wie entwickelt man sich allmahlich zu einem rationalen und ethisch vortrefflichen Menschen? Wie wird eine Handlungsentscheidung getroffen?