Unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs entstanden in einzelnen westeuropaischen Landern analoge Formen kirchlicher Dienste in der Arbeitswelt. In Grossbritannien entwickeln sich eigenstandige Ansatze industriebezogener kirchlicher Strukturen zunachst in den Stahlwerken Sheffields und in den Dienstleistungsindustrien Sud-Londons. Von hier aus avanciert die -Industrial-Mission- seit den funfziger Jahren geradezu zu einem nationalen und okumenischen Exportmodell, das fortan das Selbstverstandnis kirchlicher Arbeit in vielen stadtisch-industriellen Regionen der Welt massgeblich beeinflusst. In den Diskussionen der Industrial Mission verdichten sich zentrale sozialethische und missionstheologische Fragen: Ihre Ausbreitung steht fur das widerspruchsreiche Bemuhen um kirchliche Modernisierung, wie auch fur den Versuch einer vom Evangelium her begrundeten konkret-praktischen Parteinahme im Spannungsfeld betrieblicher Interessen."