Die vergangenen Jahre waren für Musikkultur und Musikwirtschaft durch tiefe Krisen gekennzeichnet. Die Maßnahmen gegen die Covid-19 Pandemie griffen nicht nur tief in den Alltag der Menschen ein, sondern mit der zeitweisen Absage jeglicher Clubveranstaltungen, Festivals und dem öffentlichen Konzertwesen kam ausgerechnet jener Bereich komplett zum Erliegen, der in den Jahren davor ein starkes Wachstum verzeichnet hatte und im Tonträgermarkt wegbrechende Einnahmen kompensierte. Für viele AkteurInnen der Branche ist damit zumindest kurzfristig die gesamte Existenzgrundlage zusammengebrochen. Der vorliegende Band richtet sich an ForscherInnen wie auch PraktikerInnen aus Musikwirtschaft und Musikkultur und betrachtet das Thema aus diesem Anlass einmal ganz grundlegend. Denn Musik kann auch und gerade in Krisenzeiten vielfältige Rollen spielen: Sie kann Stellung beziehen, Trends thematisieren oder geteilten Emotionen eine Form geben. Zugleich steckt in jeder Krise ein transformatorisches Potential: Krisen beschleunigen Entwicklungen und können hierzu leider auch missbraucht werden. Der Band liefert Beiträge zu Fragen wie: Wie haben MusikkünstlerInnen auf die Corona-Situation reagiert? Wie verändern sich gegenwärtig der Musikmarkt und Musikkulturen? Welche Rolle spielt (und spielte) Musik in Transformationsprozessen, die durch Krisen ausgelöst werden?