Im August 2001 beendete die International Law Commission (ILC) ihre Arbeit zum Thema der Staatenverantwortlichkeit und verabschiedete in zweiter Lesung die "Articles on State Responsibility". In diesem Schlussentwurf nahm die ILC von dem Tatbestand des voelkerrechtlichen Verbrechens Abstand und ersetzte das umstrittene Prinzip durch das Konzept der schwerwiegenden Verletzung einer zwingenden Voelkerrechtsnorm. Ob es sich dabei um eine rein terminologische Entkriminalisierung handelt oder ob die neue Fassung inhaltliche Veranderungen mit sich bringt, wird in diesem Band untersucht. Dabei erfolgt eine Darstellung der Jahrzehnte dauernden Kodifikationsarbeit der ILC unter Berucksichtigung der zahlreichen Berichte der Sonderberichterstatter, der diversen Kommentare der Regierungen sowie der Kommentierungen des voelkerrechtlichen Schrifttums. Die Bewertung wurdigt daruber hinaus das Voelkergewohnheitsrecht und beachtet dabei die Entwicklungen der Staatenpraxis und der internationalen Rechtsprechung.