Der Schwerpunkt der neuen Auflage liegt weiterhin beim Vorschul- und Grundschulalter. Aber auch das Jugendalter wird berücksichtigt, zum einen im Rahmen der entwicklungspsychopathologischen Betrachtung der spezifischen Störungen, zum anderen mit einer ausführlichen Beschreibung von jugendlicher Delinquenz, von Selbstmord und Selbstmordversuch sowie in einer verdichteten Darstellung von Schizophrenie, Substanzmissbrauch und Essstörungen.
Neues detailliertes Wissen und neue klinische Erfahrung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie spiegeln sich in den Leitlinien wider. Es hat sich eine rege Forschung zur Wechselwirkung von Genetik und Umwelt entwickelt, vor allem bei der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Zudem werden die psychotherapeutischen Interventionen strenger auf ihre Evidenzbasiertheit hinterfragt, und Verfahren wie das Neurofeedback scheinen dank der Informationstechnologie neue Möglichkeiten für kinder- und jugendpsychiatrische Störungen zu eröffnen.