Die geschichts- und literaturwissenschaftlichen Beiträge des vorliegenden Bandes gehen von einem spezifischen heuristischen Potential aus, das dem Erzählen von Tyrannis und der genauen Analyse der Tyrannenfigur eignet. In einem interdisziplinären Zugriff beschreiben und analysieren sie die Multifunktionalität und Polyvalenz der Tyrannis, die in einem reziproken Verhältnis zu je spezifischen Ordnungssystemen und diskursiven Rahmungen steht. Polyvalenz zeigt sich dabei weniger im Konzept der Tyrannis selbst, als vielmehr in Bezug auf dessen Deutung. Die präsentierten Fallstudien eruieren das breit angelegte Spektrum der textuellen Verhandlungen und zeigen außerdem die Querverbindungen zwischen Epochen, Gattungen und Diskursen auf. Damit bietet der Band gleichermaßen Anschauungsmaterial für textlich und epochal gebundene Einzelaspekte wie für eine gattungs- und zeitübergreifende Perspektivierung.