Mythos in den Gedichten Sylvia Plaths
Sylvia Plath wird noch immer vorwiegend als "confessional poet" verstanden. Diese Arbeit konzentriert sich dagegen auf Plaths Auseinandersetzung mit Mythen und kollektiven Phantasieszenarien. Besonderes Interesse gilt dabei dem Aspekt des Mythos als Konstrukt, das die kulturellen und sozialen Grundannahmen einer Gesellschaft, z.B. auch uber die Geschlechterrollen, formuliert und perpetuiert. Anhand von Gedichten uber patriarchale Super-Manner, weibliche mythische Figuren und den Themenkomplex Kunst und Kunstler(in) wird Plaths literarische Entwicklung aufgezeigt, von einer weitgehend unkritischen Reproduktion etablierter, oft bereits klischeehaft erstarrter mythischer Bilder zu einem freien, kritischen und ironischen Umgang mit ihnen im Sinne des feministischen "revisionist mythmaking.""