Die Tagung an der Salzburger Universitat, deren Beitrage in diesem Sammelband dokumentiert werden, setzt sich mit der komplexen, mitunter verworrenen und konfliktreichen Situation einer tief sitzenden Fremdenangst auseinander und geht von einer These aus, die viele ZeitgenossInnen als Zumutung erscheinen mag: Der Anspruch des Fremden wird nicht als Identitatsverlust oder Bedrohung wahrgenommen, sondern als Ressource des Humanen, als Chance des Menschlichen. Diese wird nicht durch Selbstbehauptung, sondern durch Fremdverantwortung moeglich. Das heisst im Sinne der Phanomenologie des Fremden von Bernhard Waldenfels: nicht durch eine identifizierende, sondern eine responsive Form von Vernunft. Aus verschiedenen Perspektiven und Fachdisziplinen zeigen die Referentinnen und Referenten dieses Symposiums auf, inwiefern eine offene, (selbst-)kritische und lernbereite Auseinandersetzung mit dem Anspruch des Fremden tatsachlich Ressourcen des Menschseins in sich birgt, die grosse Chancen fur die persoenliche Entwicklung und das politische Handeln eroeffnen.