Worüber sprechen wir heute, wenn wir das Wort „Landschaft“ verwenden? Was haben Schlagworte wie „ökologische Dienstleistung“, „Energie- und Infrastrukturlandschaft“, „Zwischenstadt“ oder „Neue Brache“ mit dem alltäglichen Lebensraum der Menschen zu tun? Landschaft sieht – und deutet – jeder anders, und nirgendwo drücken sich die Unklarheiten deutlicher aus als in der tiefen Kluft zwischen akademischem Diskurs und alltäglichem Verständnis. Dieses Buch soll die Aufmerksamkeit auf die räumlichen, physischen, aber auch poetischen und philosophischen Werte lenken, die in der langen Tradition der Gestaltung von und mit Natur eingebettet sind. Es soll eine „Landschafts-topologie“ entwickelt werden, die wieder auf ein „Ganzes“ abzielt, also die Gestaltung eines „sinnlichen“, wirtschaftlich und ökologisch tragbaren Lebensraums. Gestaltung meint dann aber, Form und Erleben – ästhetische Qualitäten – der einfachen Funktionalisierung überzuordnen, um an die Stärke und Schönheit alter Kulturlandschaften für die Gegenwart anzuknüpfen.