Der Bau der Berliner Mauer war eine bedeutende Wegmarke auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Die Bilder von der Abriegelung der Grenze in Berlin schockierten die Öffentlichkeit und veranschaulichten auf dramatische Weise die Teilung der Welt in zwei voneinander getrennte Sphären, die sich feindlich gegenüber standen. Die dramatischen Vorgänge um den 13. August 1961 sind stets als Ereignisse der Weltpolitik aufgefasst worden. Allerdings griffen sie auch in den Alltag der Menschen vor Ort ein und veränderten im Großen und Kleinen das Leben. Das Buch richtet seinen Blick vor allem auf diese lokalen, alltagsgeschichtlichen Aspekte des Mauerbaus, ohne dabei den weltpolitischen Kontext des Geschehens zu vernachlässigen. 50 Jahre nach dem Ereignis zeigt die Publikation anschaulich, wie tief der Einschnitt war, mit dem im Sommer 1961 in die Entwicklung der Stadt und das Leben ihrer Bewohner eingegriffen wurde.
Das Buch präsentiert eine Reihe von überwiegend unveröffentlichten Aufnahmen aus den Beständen der Polizeihistorischen Sammlung in Berlin, die die Situation an der innerstädtischen Grenze kurz vor, während und nach dem Mauerbau zeigen und den Betrachter in das Berlin vor 50 Jahren zurückversetzen. Dabei verläuft die Blickrichtung auf die Grenze nicht nur von West nach Ost, sondern auch von Ost nach West - eine ungewöhnliche Perspektive, die meist nicht beachtet wird. Ursprünglich angefertigt, um Aufschluss über die Sicherheitslage im Grenzbereich zu gewinnen, dokumentieren die einmaligen Fotodokumente heute auf beeindruckende Weise, wie sich der Blick auf jene damals gerade erst entstehende gigantische Grenzbefestigung ausnahm, die Berlin 28 Jahre lang auf rigorose Weise trennen sollte.