Grundsatzlich lassen sich Kerne und Chromosomen sowohl im Leben wie nach Fixierung und Farbunguntersuchen. Die Lebenduntersuchung ist allerdings nur unter giinstigen, durch das Objekt gegebenen Voraus- setzungen moglich und auch dann nur bei Verfolgung besonderer Ab- sichten sinnvoll, da fixierte und gefarbte Kerne und Chromosomen sich im allgemeinen besser untersuchen lassen. Die Veranderungen, welche Kerne und Chromosomen bei der Fixierung erleiden, sind heutzutage hinlanglich bekannt, so daB sie als Fehlerquellen bei der Untersuchung kaum mehr in Frage kommen. Der Vergleich von lebendem mit richtig fixiertem Material hat zudem ergeben, daB die sogenannten "Fixierungs- arlefakte" sehr geringfiigig sind (Abb. 1). Wo dennoch Zweifel bestehen (z. B. bei der Beurteilung von Ruhekernstrukturen), kann wohl immer an irgendeinem Teil des Tieres oder der Pflanze zum Vergleich eine Lebenduntersuchung vorgenommen werden. Es ist dabei aber darauf zu achten, daB die untersuchten Zellen wirklich leben und nicht geschadigt sind; man untersuche also unter allen VorsichtsmaBregeln (besonders vermeide man Druck!) in der korpereigenen Fliissigkeit, in isotonischem oder indifferentem (z. B. Paraffinol) Medium und verwende als Kriterium fiir die Lebendigkeit Plasmastromung, ablaufende Mitose usw. (vgl. den Anhang). Ein unter allen Umstanden gleich gut wirkendes Fixierungsmittel gibt es nicht. Auch sogenannte "gute" Fixierungsmittel wirken nur dann richtig, wenn sie in die lebenden Zellen plOtzlich, also unverdiinnt, eindringen konnen; sie versagen also im Innern dicker Gewebe und an einzelnen Zellen dann, wenn diese von undurchlassigen Membranen umgeben sind. Deshalb nimmt man z. B.