Offenheit Und Ambivalenz - Dichterische Modellierung Von Geschichte Und Politik Bei Goethe, Sealsfield, Musil Und Burckhardt
Die hier versammelten Aufsatze belegen mit komparatistischen Analysen, dass schon in der klassischen Literatur Strukturen der Offenheit entstanden sind. Der Autor demonstriert die Rolle des Aussparens, Verhullens und Verschweigens sowie der Arbeit mit Bildern als poetische Verfahren, die die Paradoxie von Abwesenheit und Anwesenheit zur Sprache bringen. Anhand von Ding-Symbolen und stilistischen Zugen, der Ambivalenz von Himmel und Hoelle (in den Naturdarstellungen Sealsfields) und von offenen Formen des Essays (bei Burckhardt und Musil) zeigt der Autor durch die Diskussion des Verhaltnisses von Theorie und Praxis den Gewinn der Modernisierung auf: der Verzicht auf unvermittelte und damit totalitare und gewalttatige Urteilsformen. Die Studien sind eine Ermutigung zur interkulturellen Teilnahme am Abwegigen, Fremden und an der Nonkonformitat.