Thema des Buches ist es, Forschungstypen wie die Biographieanalyse in der Kriminologie zu verankern. Die Verfasserin reflektiert den wissenschaftstheoretischen Hintergrund, der auf die klassische Chicago School of Sociology vom Beginn des 20. Jahrhunderts rekurriert. Die in dieser Tradition stehende Hallenser Biographiestudie bearbeitet das Problem Jugend und Gewalt im Osten qualitativ; sie ist gleichzeitig der Versuch, empirische Sozialforschung und Theoriebildung zu verbinden. Entsprechend wird der methodologische Rahmen der Studie, das "biographisch-narrative Interview" und die Auswertungsstrategie "grounded theory", dargestellt. Der inhaltliche Ertrag der Methode wird durch die exemplarische Auswertung der Studie anhand ostdeutscher Lebensgeschichten prasentiert. Die Bearbeitung der akkumulierten Ausgrenzungserfahrung als aus dem Datenmaterial emergierender theoretischer Ertrag der Analyse bildet den Abschluss.