Warum sollte man Uwe Johnsons Werk nicht mit einer Zwiebel vergleichen? Seine Tiefenstruktur erschliesst sich erst bei einem hermeneutischen Zugriff. Das interpretatorische Rezept heisst: diachrone und synchrone Schnitte. Im Mittelpunkt des vierten Bandes des -Internationalen Uwe-Johnson-Forums- stehen eine umfangreiche stilistische Untersuchung zum erzahlerischen Gesamtwerk und eine mikrostrukturelle Analyse der -Jahrestage-, in der das fiktionale Vertragsverhaltnis Autor/Erzahler nachgewiesen wird. Weitere Beitrage behandeln den Stellenwert der Bildfiktion und den Begriff 'Erinnerung' im Opus magnum des Mecklenburgers, der in dem Roman -Het Kanaal- des Niederlanders Michael Tophoff zum Protagonisten avanciert. Ein anderes Beispiel dokumentiert die Johnson-Rezeption in der neuesten deutschen Literatur. Kritische Anmerkungen zur Forschung und eine Auswahlbibliographie zur Sekundarliteratur (1981-1994) beschliessen den Band. Auch nach dem Doppelgedenkjahr 1994 - 10. Todestag und 60. Geburtstag - bleibt das Interesse an Uwe Johnson rege."